Kirchen werden Synagogen
Vorheriges Bild
Nächstes Bild
© Alt-Oldenburg.de / GregorHelm/GFDL /CC-BY-SA-3.0/Creative CommonsEin Kleinod im hohen Norden (Oldenburg)Vor genau 150 Jahren weihten Oldenburger Baptisten ihre eigene Kapelle ein. Eine Glaubensgemeinschaft, die es mit Staat und Kirche nicht leicht hatte. Noch heute existiert die kleine Gemeinde, allerdings sind sie schon seit dem Ersten Weltkrieg nicht mehr im Besitz des Gebäudes. Und während das evangelische Krankenhaus das sakrale Kleinod als Bettenhaus nutzte, wirkte die Shoa noch lange auf eine andere Gemeinschaft nach, die nicht einmal genug Mitglieder hatte, um überhaupt eines Gottesdienst abhalten zu können. Doch auch hier heilten Zeit und Migration die Wunden. 1995 kauften die Oldenburger Juden die Kapelle und nach über 80 Jahren wurde in den Räumen wieder gebetet.
Jüdisches Leben in Deutschland
Galerie
Kirchen werden Synagogen
1938 brannten die Synagogen. Pogrome auf jüdische Gotteshäuser fanden im gesamten deutschen Reich statt - in den Metropolen und auf den Dörfern. Der randalierende Mob zog durch die Straßen, tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens seit diesem 9. November 1938 konnte jeder wissen, was passiert, wenn rassistische Propaganda Früchte trägt. Dann die Zäsur. Jüdisches Leben in Deutschland nach '45 war kaum vorstellbar. Und doch leben heute wieder rund 200.000 Menschen jüdischer Abstammung in Deutschland. Alte Synagogen wurden restauriert oder an Orten neu errichtet, wo sie einst standen, und manchmal wurde auch eine Kirche zur Synagoge.