Kirchen werden Synagogen
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© dpa Picture-Alliance / Patrick Pleul / Bernd SettnikVon den Hugenotten zu den Aschkenasim (Cottbus)Nach Kriegsende waren nur noch zwölf Mitglieder der ehemaligen Cottbuser jüdischen Gemeinde am Leben. Erst der Zuzug russischer Juden in den 90er Jahren führte zu einer neuen Blüte des Gemeindelebens. Was hätte besser gepasst, als die alte Hugenottenkirche (Schlosskirche) 2015 zur Synagoge umzuwidmen. Auch die Hugenotten kamen einst als Flüchtlinge nach Brandenburg und brachten nicht nur ihr Handwerk sondern auch die eigene Spiritualität mit. Frei nach dem Motto: Migration bringt Vielfalt.
Jüdisches Leben in Deutschland
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Kirchen werden Synagogen
1938 brannten die Synagogen. Pogrome auf jüdische Gotteshäuser fanden im gesamten deutschen Reich statt - in den Metropolen und auf den Dörfern. Der randalierende Mob zog durch die Straßen, tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens seit diesem 9. November 1938 konnte jeder wissen, was passiert, wenn rassistische Propaganda Früchte trägt. Dann die Zäsur. Jüdisches Leben in Deutschland nach '45 war kaum vorstellbar. Und doch leben heute wieder rund 200.000 Menschen jüdischer Abstammung in Deutschland. Alte Synagogen wurden restauriert oder an Orten neu errichtet, wo sie einst standen, und manchmal wurde auch eine Kirche zur Synagoge.