1904 beginnt Karl Barth in Bern mit dem Studium der Evangelischen Theologie. Als Grund für diese Entscheidung nennt er unter anderem seinen Konfirmandenunterricht, der ihm das ganze religiöse Problem so nahe gebracht habe, "dass ich mir beim Abschluss des Unterrichts klar war über die Notwendigkeit, weiteres über diese Sache in Erfahrung zu bringen." An der Berner Universität tritt er der nichtschlagenden Studentenverbindung Zofingia bei.
Den jungen Barth hält jedoch nichts in Bern und er setzt sein Studium in Berlin fort, wo er die Vorlesungen von Adolf von Harnack besuchte. Der gilt als einer der wichtigsten Vordenker der historisch-kritischen Schule sowie der liberalen Theologie.
Nach diesen beiden Stationen zieht es Barth erst nach Tübingen und von dort weiter nach Marburg. Dort begegnet er Wilhelm Hermann, dessen Unterricht ihn tief beeindruckt und später zu einem Bezugspunkt für ihn wird.
Während seines bis 1908 dauernden Studiums liest Barth nicht nur die Schriften seiner Zeitgenossen, sondern vertieft sich auch in das Werk des Reformators Calvin, was ihn in seinem reformierten Glauben bestärkt.