Nicht weit vom Rathaus der Stadt Bochum entfernt steht die Evangelische Christuskirche, deren Erscheinungsbild auf den ersten Blick irritiert: Ein am Ende des 19. Jahrhunderts erbauter Kirchturm schließt an einen schmucklosen Nachkriegsbau als Kirchenraum an. Denn abgesehen vom Turm war der Rest der originalen Christuskirche bei den Luftangriffen vom 14. Mai 1943 zerstört worden.
Auch im Inneren könnten die beiden Teile der Christuskirche nicht unterschiedlicher sein. Der Neubau ist minimalistisch und bilderlos, der Altar unverziert und als einziger Wandschmuck wurde ein schlichtes Kreuz aufgehängt. Im Sockelgeschoss des Kirchturms befindet dagegen die im Jahr 1931 aufwändig gestaltete "Heldengedenkhalle". Dort wurden die Namen der gefallenen Soldaten aus der Gemeinde im Deutsch-Französischen und im Ersten Weltkrieg sowie die Staaten, gegen die Deutschland Krieg geführt hat, in einem Goldmosaik verewigt.
Mit diesen beiden nicht zusammenpassenden architektonischen Stilen gilt die Christuskirche als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.