Mehr als 360 Tote nach Erdbeben in Afghanistan und Pakistan

Mehr als 360 Tote nach Erdbeben in Afghanistan und Pakistan
Bei dem schweren Erdbeben im Hindukusch-Gebirge vom Montag sind über 360 Menschen getötet und mehr als 2.000 verletzt worden. Rettungskräfte versuchten am Dienstag weiter, schwer zugängliche Gebiete zu erreichen. Das ganze Ausmaß der Zerstörung war noch nicht bekannt. Tausende Überlebende hatten die Nacht bei eisigen Temperaturen im Freien verbringen müssen.

Pakistanische Behörden erklärten am Dienstagnachmittag, dass mindestens 250 Menschen getötet und mehr als 1.600 verletzt worden seien, wie das Nachrichtenportal Dawn News berichtete. Die afghanische Regierung meldete 115 Tote und 538 Verletzte. Über 7.600 Häuser, zwölf Schulen und 17 Moscheen in Afghanistan sollen völlig zerstört sein, hieß es. Es wird mit einer höheren Opferzahl gerechnet.

Indien, die USA und die Vereinten Nationen boten Afghanistan Hilfe an. Auch die Deutsche Welthungerhilfe bereitet ein Notprogramm vor. Nach vorläufigen Informationen seien die Schäden nicht ganz so verheerend wie im ersten Moment befürchtet, sagte Welthungerhilfe-Sprecherin Simone Pott dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Mindestens zwei Gletscher geborsten

Allerdings werde es noch mindestens einen Tag dauern, um einen vollen Überblick über die Schäden zu bekommen. In Afghanistan seien der Salang-Tunnel und die Straße zwischen Dschalalabad und Kabul wieder frei und damit wichtige Verbindungen ins Katastrophengebiet. Als Problem bezeichnete Pott, dass das Erdbeben auch umkämpfte Gebiete getroffen habe. Die Regionen seien für ausländische Helfer praktisch nicht zugänglich.

Die Taliban erklärten jedoch, ihre Kämpfer seien instruiert worden, die Arbeit von Hilfs- und Rettungsorganisationen nicht zu behindern und selbst jede Art von Hilfe zu leisten. Der Gouverneur der afghanischen Provinz Badakschan, Schah Waliullah Adib, sagte, es würden Hubschrauber gebraucht, da viele Straßen durch Felsbrocken und Erdrutsche blockiert seien.

Mehr zu Erdbeben
Rettungskräfte suchen nach dem Erdbeben nach Überlebenden
Rettungsteams setzen ihre fieberhafte Suche in den schwer zugänglichen Gebieten Marokkos fort. Mindestens 2800 Menschen sind bisher ums Leben gekommen, so die offiziellen Angaben.
Katze nach Erdbeben in Marokko
Die Suche nach Überlebenden des schweren Erdbebens in Marokko gestaltet sich den Behörden zufolge schwierig. Mehr als die Hälfte der Opfer sind der Regierung zufolge in Al-Haouz und Taroudant im Süden des Landes registriert worden.


In Pakistan wird die Erdbebenhilfe über das Militär organisiert. Pakistanische Behörden meldeten, mindestens zwei Gletscher im 8.000 Meter hohen Karakoram-Gebirge seien geborsten und andere hätten Risse bekommen. Dies lasse Überflutungen befürchten. In den Medien wurde Kritik am Katastrophenschutz laut.

Die Erdstöße mit einer Stärke von 7,5 hatten am Montag im Norden Pakistans und Afghanistans schwere Schäden angerichtet. Das Erdbeben mit dem Epizentrum in der nordafghanischen Provinz Badakschan war selbst in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und in Tadschikistan zu spüren. Es folgten sieben Nachbeben. In der pakistanischen Großstadt Peschawar stürzten zahlreiche Gebäude ein und begruben Menschen unter den Trümmern. In der Takhar-Provinz in Afghanistan wurden zwölf Mädchen wegen einer Panik bei der Flucht aus ihrer Schule getötet.

Spendenkonto:
Deutsche Welthungerhilfe
IBAN: DE15 3705 0198 00000011 15
BIC: COLSDE33