Kirchen planen Kampagne für Friedensvertrag in Korea

Eine weiße Taueb fliegt aus einer ausgestreckten Hand.

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Kirchen planen Kampagne für Friedensvertrag in Korea
Ein internationales Forum verschiedener Kirchen will im kommenden Jahr eine Kampagne für einen Friedensvertrag zwischen Nord- und Südkorea starten.

Bislang gelte nur ein Waffenstillstandsvertrag zwischen den beiden koreanischen Staaten, sagte der Ostasienreferent der Evangelischen Mission in Solidarität, Lutz Drescher, am Dienstag in Stuttgart dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit einem solchen Abkommen könnte das Verhältnis der Staaten entspannt werden. Die beiden Koreas sind seit 1948 offiziell getrennt.

Eine Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea nach deutschem Vorbild ist nach Dreschers Einschätzung nicht in Sicht. Sie werde gerade in der jüngeren Generation auch zunehmend infrage gestellt, sagte er. Drescher hat in der vergangenen Woche mit einer Delegation des Weltkirchenrats Nordkorea besucht.

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Die aus Südkorea stammende Pfarrerin Young Mi Lee hat an die evangelische Kirche appelliert, die historische Annäherung der beiden koreanischen Staaten zu unterstützen. Derzeit biete sich möglicherweise eine einmalige Chance, den Friedensprozess in Korea voranzubringen.
Der Weltkirchenrat sieht neue Chancen für eine umfassende politische Lösung der Korea-Krise. Der Abbau der militärischen Spannungen, eine enge Kooperation der koreanischen Staaten und ein friedliches Miteinander aller Menschen auf der Halbinsel seien möglich, erklärte Tveit.

Die geplante Kampagne soll während einer Konferenz im Dezember Gestalt annehmen. Sie wird vom Internationalen Ökumenischen Forum für Frieden, Wiedervereinigung und Entwicklungszusammenarbeit auf der Koreanischen Halbinsel organisiert. Das Forum besteht unter anderem aus Vertretern des Koreanischen Kirchenrates, der koreanischen Gemeinden in Deutschland, deutscher Missionswerke und Einrichtungen von Landeskirchen. Die Evangelische Mission in Solidarität hat 28 Mitgliedskirchen und -organisationen in Deutschland und der Schweiz sowie in Afrika, Asien und dem Nahen Osten.