Synode der evangelischen Kirche endete mit Gottesdienst

Synode der evangelischen Kirche endete mit Gottesdienst
Im Schlussgottesdienst der Synode wurde der neue Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dem Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm an der Spitze eingeführt.

Der 55-jährige bayerische Landesbischof war am Morgen mit überwältigender Mehrheit als oberster Repräsentant der 22,5 Millionen deutschen Protestanten wiedergewählt worden. Neue stellvertretende Ratsvorsitzende ist die 52-jährige westfälische Präses Annette Kurschus.

Der ehemalige badische Landesbischof Ulrich Fischer predigte im Schlussgottesdienst über Verse aus dem Jakobusbrief. Er sagte, er wünsche dem neuen Rat, der Synode und der Kirchenkonferenz "viel Kraft zur Zähmung der Zunge". Das gelte für das "geschwisterliche Gespräch" untereinander ebenso wie für das öffentliche Reden. Die Menschen, die in der Kirche Leitungsfunktionen hätten, sollten "bedachte und dennoch klare Worte" wählen, sagte Fischer laut Manuskript in der Kirche Unser Lieben Frauen.

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Kommentar
Die EKD-Synode hat bei der Wahl zum Rat der EKD den Kandidaten der Jugenddelegierten mit dem Wahlergebnis abgewatscht. Eine verpasste Chance und ein schlechtes Signal für die Zukunft, kommentiert evangelisch.de-Portalleiter Hanno Terbuyken.
Claudia Brinkmann-Weiss
Claudia Brinkmann-Weiss, Dekanin aus Hanau, war im November in Bremen auf ihrer zweiten Synode Kandidatin für den Rat der EKD. Sie wünscht sich ein stärkeres evangelisches Profil und eine Stimme für ihre Kirche.


Das Kirchenparlament beriet auf seiner am Sonntag eröffneten Tagung das Schwerpunktthema "Reformationsjubiläum 2017 - Christlicher Glaube in offener Gesellschaft". In einer Erklärung heißt es, Offenheit gegenüber anderen Interessen und Gläubigen sei eine der zentralen Lehren der Reformation.

Mit Blick auf den 500. Jahrestag der Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther (1483-1546) in zwei Jahren distanzierte sich die Synode von der Judenfeindschaft des Reformators. Luthers Empfehlungen zum Umgang mit Juden seien widersprüchlich und hätten Schmähungen und Forderungen nach vollständiger Entrechtung und Vertreibung der Juden eingeschlossen. "Im Vorfeld des Reformationsjubiläums können wird an dieser Schuldgeschichte nicht vorbeigehen", heißt es in einer sogenannten Kundgebung.