Schuster: Muslimische Flüchtlinge nicht unter Generalverdacht stellen

Schuster: Muslimische Flüchtlinge nicht unter Generalverdacht stellen
Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, hat nach den Anschlägen in Paris davor gewarnt, muslimische Flüchtlinge in Deutschland unter Generalverdacht zu stellen.

"Diese Menschen muslimischen Glaubens haben mit den islamistischen Terroristen des IS nichts gemein", erklärte Schuster am Sonntag in Berlin zum Abschluss des jüdischen Ehrenamtstages. Viele der Asylbewerber seien gerade vor der Gewalt der Terrormiliz "Islamischer Staat" geflohen. "Wir dürfen Muslime nicht in Generalhaftung nehmen", betonte Schuster.

Mehr zu Terroranschläge von Paris 13. November 2015
Kommentar
Der Terror ist da und wir sind mittendrin. evangelisch.de-Redakteur Markus Bechtold kommentiert die Gefahrenlage und was jeder Einzelne von uns unternehmen kann. Künftig und jetzt.
Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft mit Laternen und Kerzen
Der EKD-Ratschef sieht einen aktuellen Kern in der Weihnachtsbotschaft. Heinrich-Beford Strohm im Interview.

Zu den Anschlägen in der französischen Hauptstadt mit fast 130 Toten hat sich die Terrororganisation "Islamischer Staat" im Internet bekannt. Schuster sagte: "Wir sind alle erschüttert von den schrecklichen Vorfällen in Paris und in Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen." Trotz der Terroranschläge sei es wichtig gewesen, am Ehrenamtstag "Mitzvah Day" festzuhalten.

"Würden wir uns jetzt in unserem Leben einschränken und ausgerechnet solche Hilfsaktionen absagen, hätten die Terroristen genau ihr Ziel erreicht", sagte der Zentralratspräsident. Viele Aktionen von jüdischen Gemeinden und Organisationen im Rahmen des "Mitzvah Day" kamen Flüchtlingen zugute.