Feministinnen starten Kampagne gegen sexualisierte Gewalt und Rassismus

Screenshot der Internetseite www.ausnahmslos.org

Foto: Screenshot/ausnahmslos.org

Feministinnen starten Kampagne gegen sexualisierte Gewalt und Rassismus
Feministinnen fordern in einer Erklärung im Internet, sexualisierte Gewalt nicht pauschal einer Religion oder Ethnie zuzuschreiben. "Sexualisierte Gewalt darf nicht nur dann thematisiert werden, wenn die Täter die vermeintlich 'Anderen' sind: die muslimischen, arabischen, Schwarzen oder nordafrikanischen Männer", heißt es in der Erklärung, die 23 Frauenrechtlerinnen auf der Internetseite www.ausnahmslos.org veröffentlichten.

Unter dem Hashtag #ausnahmslos kommentierten zahlreiche Nutzer den Aufruf auf Twitter. Anlass der Kampagne sind die sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und anderen deutschen Städten.

Die Ereignisse in Köln dürften nicht zu einer rassistischen Hetze instrumentalisiert werden, sagte die Journalistin Kübra Gümüsay, eine der Initiatorinnen, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. "Wir stehen solidarisch mit allen Betroffenen", betonte Gümüsay. Sie beklage, bei der aktuellen Debatte über sexualisierte Gewalt seien die Opfer in den Hintergrund geraten. "Die Themen Sexismus und sexualisierte Gewalt müssen so diskutiert werden, dass die Opfer im Zentrum stehen und geschützt werden."

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In ihrer Erklärung erheben die Frauenrechtlerinnen 14 Forderungen, unter anderem soll die Arbeit der Beratungsstellen gestärkt und öffentliche Aufklärungsarbeit ausgebaut werden. "Der Einsatz gegen sexualisierte Gewalt muss jeden Tag ausnahmslos politische Priorität haben, denn sie ist ein fortwährendes Problem, das uns alle betrifft", heißt es.

Bislang haben nach Angaben der Initiatorinnen mehr als 300 Männer und Frauen die Erklärung unterzeichnet, darunter Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) und Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne).