Wahlkampf: mehr Kriminalität von links

Wahlkampf: mehr Kriminalität von links
Während des Bundestagswahlkampfs hat es einem "Focus"-Bericht zufolge offenbar erheblich mehr Straftaten mit linksextremistischem als mit rechtsextremistischem Hintergrund gegeben.

Unter Berufung auf einen vertraulichen Abschlussbericht des Bundeskriminalamtes (BKA) zur Bundestagswahl am vergangenen Sonntag berichtet das Magazin, dass die Ermittler von den insgesamt 4.301 Straftaten im Vorfeld der Wahl 1.631 dem linken politischen Spektrum zurechnen. 577 Taten gingen auf das Konto von Rechtsextremisten. Der Rest habe nicht zugeordnet werden können.

Von insgesamt 116 Gewaltdelikten seien 66 von Linksextremisten verübt worden und 14 von Rechtsextremisten. Dabei waren laut dem Bericht "insbesondere die Kandidaten der AfD und ihre Veranstaltungen" vermehrt betroffen.

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Zu den Opfern rechtsextremer Gewalt zählen laut einem "Spiegel"-Bericht viele Kinder und Jugendliche. Im vergangenen Jahr seien 34 Kinder bis zu 13 Jahren sowie 141 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren zu Opfern von rechten Gewalttätern geworden, meldete das Nachrichtenmagazin.
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Hacker-Angriffe hätten nach Angaben des BKA, anders als von den Sicherheitsbehörden befürchtet, kaum eine Rolle gespielt. Im Bericht heißt es laut "Focus", Cyberkriminalität sei mit nur neun registrierten Straftaten im Umfeld der Bundestagswahl "von nachrangiger Bedeutung". Auch Medienberichte, wonach ein russisches Botnetz AfD-Tweets massenhaft verbreitet haben soll, stimmten so wohl nicht. Zwar seien offenbar Bots für die AfD im Einsatz gewesen. "Im konkreten Fall liegen bei den Behörden jedoch keinerlei Hinweise auf eine staatliche russische Steuerung vor", heiße es in dem BKA-Abschlussbericht.