Türkische Gemeinde erwartet jährlich 50.000 Einbürgerungsanträge

Türkische Gemeinde erwartet jährlich 50.000 Einbürgerungsanträge

Die Türkische Gemeinde in Deutschland rechnet mit einer spürbaren Zunahme der Einbürgerungsanträge infolge der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts. "Wenn sich herumspricht, was in dem neuen Gesetz steht, wird die Zahl der Anträge auf Einbürgerung kontinuierlich steigen", sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Samstag).

Er erwarte rund 50.000 Anträge türkischstämmiger Menschen in diesem Jahr und in den Folgejahren, führte Sofuoglu aus. "Und ich gehe davon aus, dass auf Dauer alle 1,5 Millionen türkischstämmigen Bürger in Deutschland, die bisher keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, eine doppelte Staatsbürgerschaft erlangen werden. Viele werden merken, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen."

Allerdings würden die Behörden nur schwer in der Lage sein, alle Anträge zu bearbeiten, fügte der Vorsitzende hinzu: "Sie sind jetzt schon überfordert."

Der Bundestag hatte am Freitag eine Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts beschlossen. Damit können Menschen in Deutschland künftig schneller eingebürgert werden und dabei auch ihren ausländischen Pass behalten.