Berlin (epd). Mehrere Tausend Menschen sind am Samstag in Berlin für eine umweltgerechte Landwirtschaft und faire Erzeugerpreise für Landwirte auf die Straße gegangen. Zu der traditionellen "Wir haben es satt"-Demonstrationen zum Auftakt der Internationalen Grüne Woche hatte ein Bündnis von Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aufgerufen. Unterstützt wurde der Demonstrationszug von der SPD-Zentrale vorbei am Bundesfinanz- sowie dem Landwirtschaftsministerium in Richtung Kanzleramt von rund 50 Traktoren.
Zum Auftakt der Demonstration warnten mehrere Rednerinnen und Redner vor einem Ausverkauf der Landwirtschaft an Großkonzerne und Groß-Agrarier. Milana Müller, Landwirtin aus dem Erzgebirge, sprach sich unter anderem gegen eine Deregulierung der Gentechnik durch die EU-Kommission aus. Es müsse verhindert werden, dass künftig Gentechnikpflanzen ohne Risikoprüfung und Kennzeichnung zugelassen werden.
Die Sprecherin von "Fridays for Future", Luisa Neubauer, warnte vor einem ökologischen Zusammenbruch. Die notwendige Transformation von Landwirtschaft, Industrie und Energieerzeugung sei ohne zusätzliche Investitionen nicht möglich, sagte Neubauer angesichts der Sparpolitik der Bundesregierung.
Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser forderte von der Bundesregierung eine sozial gerechte Agrarpolitik. Bäuerinnen und Bauern müssten angemessen honoriert werden, wenn sie Artenvielfalt und Klima schützen und das Tierwohl verbessern, sagte Kaiser. Zudem müsse sichergestellt werden, dass alle Menschen Zugang zu gesunden und ökologisch erzeugten Lebensmitteln bekommen.