Düsseldorf (epd). Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sieht keine rechtsextremen Tendenzen in der Union. In einem Interview mit der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag) sagte Merz: "Es gibt keine rechtsextremistischen Bestrebungen in der CDU". Unter den fast 400.000 Mitgliedern der CDU gebe es vielleicht "eine Handvoll, die irgendwann falsch abgebogen" seien. "Von denen trennen wir uns."
Er lege für 99 Prozent der Mitglieder die Hand ins Feuer, "dass sie anständige Christdemokraten sind", sagte Merz. Hintergrund sind Vorwürfe gegen einzelne CDU-Mitglieder zu Verbindungen zu Rechtsextremen, etwa im Zusammenhang mit Berichten über ein Treffen hochrangiger AfD-Politiker mit Rechtsextremen im November vergangenen Jahres in Potsdam.
Die seit der Veröffentlichung des Berichts des Recherchenetzwerks "Correctiv" stattfindenden Demonstrationen und Proteste gegen die AfD begrüße er sehr, sagte Merz. Wichtig sei aber auch, dass mehr Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen Partei beiträten "und sich der Mühe des politischen Alltags unterziehen". "Nur dann bleiben wir eine wehrhafte Demokratie."
