Stäblein: Alle Missbrauchsfälle aufklären

Stäblein: Alle Missbrauchsfälle aufklären

Der Berliner Bischof Christian Stäblein fordert weitere Untersuchungen zu den Missbrauchsfällen in der evangelischen Kirche. Die Ergebnisse der jüngsten Studie könnten nur ein erster Schritt sein, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Freitag im RBB-Inforadio.

Stäblein begrüßte, dass die Stimme der Betroffenen endlich laut vernehmbar seien. Das Dunkelfeld sei jedoch vermutlich noch viel größer. Deshalb müssten weitere Akten aufgearbeitet werden. Das föderale System innerhalb der Kirche sei dabei nicht hilfreich, fügte Stäblein hinzu.

Ein von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragtes Forscherteam hatte am Donnerstag in Hannover eine Studie vorgestellt, in der für den Zeitraum von 1946 bis 2020 von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern die Rede ist. Dies Zahlen seien allerdings in einer "sehr selektiven Stichprobe" ermittelt worden und bildeten keineswegs das Ausmaß sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie ab, hieß es.